Dienstag, 29. November 2016

Von Weihnachtsstimmung und Krank sein - und dem Tanzauftritt!

Hallo meine Lieben,

grade habe ich meinen ersten Quartalsbericht beendet und ich bin noch immer im Schreibfluss. Und es ist jetzt auch schon wieder knapp eine Woche her, seit ich mich gemeldet habe, also kann ich das jetzt ja mal alles verbinden.
Und kaum ist der erste Quartalsbericht fällig, wird uns bewusst, wie viel Zeit doch schon vergangen ist. Da haben wir tatsächlich am Sonntag schon den ersten Advent 'gefeiert'. Gut, das ist vielleicht das falsche Wort. Freunde waren zu Besuch und es gab Spekulatius. Die bei über 30 Grad und Sonnenschein anders schmecken. Weihnachtsstimmung ist ein Fremdwort, aber wo soll die auch herkommen? Von den kühleren Temperaturen (die angeblich schon da sind, aber wir merken davon noch nichts und schwitzen wie eh und je)? Von der Sonne, die uns den ganzen Tag auf den Kopf scheint? Eher nicht.
Dafür haben wir – wenn auch erst seit Montag – auch einen Adventskranz. Und was macht man, wenn es keine Tannenzweige gibt? Richtig, man denkt sich Ausweichmöglichkeiten aus. Stella und Lena haben von den Palmen auf der Straßenseite gegenüber was abgeschnitten – mit der Hilfe unserer Nachbarn, Muscheln und Stöcke gesucht und Kerzen gekauft. Den ganzen Nachmittag über haben die beiden gebastelt und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen, er ist wunderschön! Und verbindet genau das, was unser Weihnachten hier bedeutet. Einerseits die Traditionen, die wir kennen und auch nicht vergessen wollen, und andererseits diese Hitze und die Sonne. Und tadaa, da haben wir unseren Palmen-Muscheln-Adventskranz. Am Montag wurde dann direkt die erste Kerze angezündet und gewichelt bzw. dafür gelost. Wir haben nämlich beschlossen zusammen zu wichteln. Weil wir aber am 24. nicht alle da sein werden, es gibt Reisepläne und die Fleißigen, die auch am 24. arbeiten, werden wir schon am 4. Advent unsere Geschenke verteilen.
Wir spielen eine Variante von Wichteln, die ich so noch nicht kannte. Bis zum 4. Advent kann man zu allen, nicht nur seinem Wichtel, nett sein und vielleicht eine Kleinigkeit mitbringen, die nicht wirklich was kostet. Es kann auch so was wie ein kleiner Brief oder so sein. Bevor man dann sein Geschenk bekommt, soll man raten, wer wohl sein Wichtel ist. Man darf also gespannt sein!
Auch wenn zumindest für mich nicht direkt Weihnachtsstimmung aufkam - dafür ist es einfach viiiel zu warm – war es unglaublich schön das alles zu machen und ich freue mich echt darauf!

Am Donnerstag musste erst einmal die Hälfte der WG mit Medikamenten versorgt werden. Alina war schon ab Dienstag mit einer Bindehautentzündung beschäftigt und ab Donnerstagmorgen kamen Valentina, Lea und Stella hinzu. Auch Cindy war krank. Den Abend vorher haben wir noch Witze darüber gemacht, dass es lustig wäre, wenn alle eine Bindehautentzündung hätten und wir dann, wie zu den Zeiten, in denen wir noch nicht gearbeitet haben, alle zusammen auch in der Woche frühstücken. Tja, so schnell kann es gehen. Gut, Patricia war arbeiten und auch ich bin abends los, aber irgendjemand muss ja die Stellung halten.
Vorher aber haben Alina, der es schon deutlich besser ging, Lena und ich die Apotheke leer gekauft und damit die anderen abgefüllt. Gut, es waren vor allem Augentropfen. Die Mädels haben sich auf jeden Fall gefreut und wurden von Lena, Patricia und mir umsorgt. Patricia hatte abends nach der Arbeit Pizza besorgt. Ich war ja nicht da, bekam aber trotzdem eine, die ich dann Freitag essen konnte.

Dann kam natürlich der Freitag und damit mein Tanzauftritt. Vorher aber noch der Deutsch Club im Lycée. Diesmal kam Lena mit, um sich das ganze Mal anzugucken. Wie immer wurde lautstark gesungen in einem viel zu vollem Klassenzimmer. Trotzdem aber war es schön. Eigentlich mache ich dort normalerweise – diesmal mit Lena – eher nichts. Die Jungs aber freuen sich, wenn ich in die Schule komme und jedes Mal lerne ich neue Freunde von ihnen kennen und auch beim Club selber ist die Stimmung einfach super schön. Nächste Woche bin ich wieder dabei!
Gegen 17.30Uhr bin ich zu Midjo gefahren, die Vorbereitungen für 19.00Uhr waren schon im vollen Gange. Es gab nämlich nicht nur Tanzauftritte, sondern auch Musik, ein kleinen Sketch und eine inhaltliche Diskussion zum Thema Behinderung. Im Moment sind nämlich fünf junge Frauen aus Frankreich da, um über dieses Thema zu sprechen und zu sensibilisieren.
Und irgendwann zwischendurch habe ich zweimal getanzt. Was echt gut war. Es war nicht unsere beste Leistung, aber auf jeden Fall gut und es war viel los. Mich hat auch unglaublich gefreut, dass Freunde von mir da waren und zugeguckt haben. Ihnen zu zeigen, wo Alina – die nicht mitgetanzt hat – und ich dreimal die Woche hinfahren, hat mich viel bedeutet.
Nach erfolgreichen Tänzen ging es noch mit Leuten von Midjo und den Mädels in eine Bar in der Nähe, wo eine Reggae-Band live zu sehen war. Genau die Band, die wir an unserem aller ersten Dienstag gesehen hatten. Was ein Zufall! Es war total schön, denn die Bar war auf einer Dachterrasse. Nicht alle Mädels waren dabei – die Bindehautentzündung hatte noch einige im Griff – und denen wollen wir ganz bald mal die Bar zeigen.

Sonst geht der Alltag weiter. Wir kochen – Tomatenmark ist noch immer unser Hauptnahrungsmittel Nummer eins -, putzen und arbeiten. Jeder weiß, wer wann geht und wann wiederkommt. Mittags treffen sich fast alle im Flur wieder – draußen ergießt sich der Balkon im Sonnenlicht und kann nicht länger als fünf Minuten betreten werden – und essen gemeinsam.
Regelmäßig kommen Freunde vorbei, meist unangekündigt, aber auch daran gewöhnt man sich. Und sie sind nie böse, wenn mal nicht alle Zeit haben oder noch Sachen erledigt werden müssen. Es macht aber auch immer wieder Spaß und oft genug enden wir in der Bar, die nur zwei Minuten zu Fuß entfernt ist. Man kann dort gemütlich sitzen, aber auch die kleine Tanzfläche erobern. Alles unter freiem Himmel, versteht sich.

Der Deuscht Club - und ja, sie stehen auch auf den Tischen, weil so wenig Platz ist.


Unser cooler Adventskranz! 
Die Bühne auf der Dachterrasse.


Beim Tanzen in den coolen Outfits

Nervös-sein-Moment der Woche: Es geht los. Die Trommler gehen auf die Tanzfläche, stellen sich an ihre Instrumente. Es geht los. Alles ist dunkel, nur die Bühne ist erleuchtet. Wir stehen im Rücken der Zuschauer in einer Reihe. Es geht los. Da ist unser Signal und tanzen auf die Tanzfläche zu. Alle Augen sind auf uns gerichtet – Bühne frei!

Dachterrassen-Moment der Woche: Diesmal sind wir nicht Zuhause. Aber da ist Live-Musik und die Tanzfläche zum Glück so leer, dass wir genügend Platz haben, aber auch nicht zu leer. Über uns der mit Sternen versehene Nachthimmel. Die letzten Adrenalintropfen fliegen noch durch meine Blutbahnen und ich tanze. Bin glücklich.

WG-Moment der Woche: Improvisierter Tisch aus Kiste und Deckel des Bottichs im Flur, pagne drüber, dann sieht es auch schön aus, Adventskranz drauf stellen und mit einer Lichterkette wird alles abgerundet. Wir sitzen drumherum, das Licht ist aus und Lena zündet die erste Kerze an. Advent, Advent ein Lichtlein brennt. Es ist schön, irgendwie doch ein bisschen weihnachtlich. Danach werden Lose gezogen, drei Mal wieder von Neuem, weil immer jemand sich selber gezogen hat, irgendwann schaffen wir es aber. Jetzt kann es losgehen!


Liebste Grüße einer-sich-über-die-Zeit-wundernden,


Mara <3

Montag, 21. November 2016

Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.

Hallo meine Lieben,

heute spricht die rosa-rote Brille bzw. schreibt. Vom glücklich sein. Und ich bin verdammt glücklich hier zu sein. Meist sind es die kleinen Momente, die mir immer wieder zeigen, wie sehr ich das Leben hier schätzen sollte – und auch tue.

Da fahre ich Moto, weg von einem Treffen mit zwei Freunden und hin zum Tanzkurs. Hätte ich den Preis ausgehandelt, wäre er viel zu hoch gewesen – das passiert, wenn man die Strecke nicht kennt. Mir weht der Wind entgegen und auch die kurze Zeit, die ich fahre, kann ich genießen. Beim Tanzkurs werde ich strahlend begrüßt. Bis es losgeht, trommle ich mit den anderen. Ich bin Teil einer Gruppe, die ich vor drei Wochen erst kennengelernt habe.

Oder ich gehe auf den Markt, Valentina ist bei mir. Wir kaufen Gemüse für die WG. Hier Tomaten, dort Karotten und Paprika. Der Preis ist zu hoch? Wir handeln. Schnell noch den Stand mit den Zucchini suchen. Warum ist es eigentlich so voll hier? Und warum kennen wir uns immer noch nicht aus? Aber da vorne ist der Stand und ja, sie haben noch Zucchini! Kaum sind wir fertig, sehen wir uns grinsend an. Natürlich gucken wir auch nach pagne, das ist nicht mal eine Frage. Und dann finden wir so schönen Stoff!

Von der Arbeit geht es morgens wieder nach Hause und weil ich so früh komme, hole ich das Brot. Ich lasse mich vom Moto absetzen, bezahle den Fahrer und werde schon strahlend von der Verkäuferin begrüßt. Ich suche mir Brot aus, bezahle und laufe die letzte Minute nach Hause. Auf dem Weg kommen mir die Kinder entgegen und geben mir High Five – das hat Lea ihnen vor Ewigkeiten einmal beigebracht. Ich rede kurz mit der Frau von gegenüber, grüße unsere Nachbarn und schon bin ich im Haus.

Und genau solche Momente hatte ich oft in letzter Zeit, würde ich aber alles aufschreiben, wäre ich so bald nicht fertig. Ich warte noch so ein bisschen darauf, dass mir die rose-rote Brille abgesetzt wird, aber solange das noch nicht passiert, genieße ich hier alles.
Ja, ich vertraue dem Zauber des Anfangs und hoffe doch sehr, dass er möglichst bis zum Ende anhält.
Und wie die Zeit doch fliegt! Wir haben schon Ende November, seit zweieinhalb Monaten sind wir hier, nicht einmal zehn bleiben übrig. Immer wieder müssen wir, bei der Frage, wie lange wir noch bleiben, eine kleinere Zahl sagen. Was ein komisches Gefühl! Wir wollen noch sie viel machen, so viel sehen. Wann machen wir das eigentlich alles?
In einer Sache sind wir aber gut dabei – und das ist Stoffe kaufen. Ich habe ein neues Kleid und einen neuen Rock abgeholt. Da hatte ich natürlich keinen Stoff mehr, aber keine Angst, der war schnell wieder da. Morgens beim Schneider die letzten Sachen abgeholt und nachmittags mit Valentina über den Markt. Am Ende hatte ich einen neuen pagne gekauft und weil das natürlich noch nicht genug war, sind Cindy, Alina, Patricia, Katharina und ich am Samstag zum Grand Marché gefahren. Und der Taxi-Preis muss ja auch ausgenutzt werden, also mussten wir viel kaufen. Da ist der Grand Marché auch eine gute Möglichkeit – man sieht pagne, den man sonst noch nie gesehen hat. Dementsprechend viel wurde gehandelt und gekauft. Und ja, vielleicht waren wir auch im Kaufrausch. Aber nicht immer egoistisch, es ging auch darum pagne für die anderen zu kaufen.

Alina und ich waren jetzt dreimal samstags bei Midjo, um den Deutschkurs zu geben. Jedes Mal macht es mehr Spaß. Im Moment lernen wir das Flieger-Lied, da werden ja immerhin zwei Tiere drinnen erwähnt und das ich grade unser Thema. Wort für Wort lernen wir grade das Lied und die Kinder singen fleißig mit. Es ist jedes Mal schön zu sehen, wie stolz sie darauf sind, wenn sie etwas Neues dazu lernen. Natürlich inklusive der Bewegungen zum Lied. Letzten Samstag sind wir nach ca. einer Stunde zum nächsten Fußballplatz gegangen. Dort war ich bei den Kleinen, da kann ich immerhin mithalten. Wir sind einfach nur dem Ball hinterher gerannt und die kleine vier Jahre alte Pauline und ich haben das Hand in Hand zusammen gemacht.
Auch der Tanzkurs läuft super – am Freitag werde ich meinen ersten Auftritt haben. Den letzten Freitag gab es auch einen Auftritt, aber da musste ich arbeiten. Und so werde ich mit ganzen vier Tanzstunden mit auf der Bühne stehen. Der Auftritt hat sich sowohl bei den Mädels in meiner WG – was ja irgendwie logisch ist – als auch bei den Jungs, rumgesprochen. die jetzt alle überlegen zu kommen. Ihr werdet – vielleicht – mit Bildern versorgt aber vor allem mit Text.

Auf der Arbeit hatten wir an einem Mittag Besuch von einer Gruppe religiöser Frauen, die uns Lebensmittel gespendet haben. Standesgemäß gab es eine Übergabe in der Anwesenheit von der Presse, ganz viele Kollegen waren da und die Jungs haben gesungen. Was mich am meisten erstaunt hat, war der 50kg Sack Mehl. Davon gab es zwei. Und einer der Jungs schultert einen der Säcke und trägt ihn mal eben so von einem Ort zum anderen. Ist er eigentlich verrückt? Wahrscheinlich schon, aber vor allem stark.

Heute gibt es gaaanz viele Bilder!

Alina und ich beim Unterrichten - wir lernen Tiere.
Mit Songtext, damit auch jeder ablesen kann, was er grade singt.


Komm Pauline, wir rennen dem Ball hinterher! Gut, manchmal bin ich gerannt und sie hat es sich auf meinem Rücken bequem gemacht. 

Etwas dunkel, aber immerhin ein bisschen könnt ihr die Trommelgruppe erkennen, die uns beim Tanzen begleitet.

Wir bekommen eine Spende!

La blanche macht pâtes - und es schmeckt sogar

Mein neues Kleid - und es werden noch so viele folgen!

Das ist der Rock, den ich auch super toll finde!

Das ist auf dem Grand Marché

So hängt - zumindest zum Teil - der Stoff an den Ständen
Und der Stoff wurde wieder mit nach Hause gebracht - immerhin zu fünft.
Abends gab es dann baignes - irgendwas mit Bohnen und irgendwie frittiert - und koliko, beides am Straßenrand gekauft. Zuhause noch schnell ein bisschen Gemüse in die Pfanne geschmissen und fertig war das Abendessen!


Und das war es auch schon von mir – heute dann doch mal etwas kürzer. Aber wahrscheinlich sollte man sich eher nicht daran gewöhnen, der nächste lange Post kommt bestimmt.

Liebste Grüße einer-nicht-nur-angekommen-seienden-sondern-hier-lebenden,


Mara <3

Donnerstag, 10. November 2016

Plötzlich ruft der Alltag - und die Behörden, immer dieser Papierkram

Hallo meine Lieben,

puuh wieder ist eine Woche rum und ich kann sooo viel erzählen.
Was ist so seit dem letzten Eintrag passiert? So einiges und es tut mir jetzt schon leid, dass ich so viel schreibe. Ich sollte mir einfach angewöhnen mich öfter zu melden, dann werden die Einträge auch kürzer. Ok, eh nicht! :)
Richtig spannend war der Freitag. Gut, er begann viel zu früh – um 4.45Uhr, aber irgendjemand muss ja die Jungs wecken. Kaum hatte ich das erledigt, kam auch schon einer der Großen zu mir und hat gefragt, ob ich denn heute zu ihm in die Schule kommen wolle. Freitags in der Mittagspause gibt es nämlich immer den Deutsch Club und warum eigentlich nicht? Schnell noch den Namen der Schule geben lassen, damit ich auch ja da ankomme und für 12.00Uhr verabreden.
Dazwischen wollte ich aber unbedingt noch nach Hause. Patricia war auch da, sie hat ihre Ferien genossen (Ihre Schule richtet sich nicht nach den togoischen Ferien) und wir haben uns ganz viel übers Reisen unterhalten. Es gibt sooo viel zu sehen, aber gar nicht so viel Zeit. Und da ich mir keinen Stress machen möchte, sehe ich einfach nur die Hälfte und dann ist gut. Oder so.
Schnell noch die Wäsche gemacht und eine Kleinigkeit gegessen, dann ging es schon wieder weiter. Neben den Namen der Schule hätte ich mir vielleicht auch den Stadtteil nennen lassen sollen, der ist nämlich ein anderer. Glücklicherweise stand ich dann aber doch vor der richtigen Schule und zusammen mit einem der Jungs, der für mich aus dem Unterricht geholt wurde, ging es zum Deutsch Club. Der super voll war, ich hatte mit so 20 Leuten gerechnet. Nein, es waren um die 60 und die Situation etwas komisch, aber auch echt toll! Da werde ich auf jeden Fall öfter vorbei gucken!
Um 17.00Uhr ging es dann zum Tanzkurs bei Midjo-Togo. Tanzkurs bei Midjo-Togo? Dafür muss ich erklären, was Alina und ich am Mittwoch zwischen Blog schreiben und Blog hochladen gemacht haben. Seit einigen Jahren gibt es deutsche Freiwillige, auch von VIA, die bei einer Organisation, die Midjo Togo heißt, Deutschkurse geben. Bis jetzt gab es in diesem Jahr noch keine und Alina und ich hatten aber Lust was zu machen. Also haben wir uns am Mittwoch mit Etiam, dem Präsidenten der Organisation getroffen. Und schon das erste Treffen war super schön und super herzlich, er hat ganz, ganz oft betont, dass wir alle eine Familie sind. Und so sind wir auch aufgenommen worden.
Mittwochs gibt es nämlich bis 19.00Uhr einen Tanzkurs, dessen Teilnehmer danach auch noch da waren. Es wurde fufu gemacht und wir sind spontan zum Essen geblieben. Jeder hat sich mit jedem unterhalten und alle waren super offen und super freundlich. Kurz um, Alina und ich haben uns mega wohlgefühlt. Da der Tanzkurs nicht nur mittwochs, sondern auch freitags ist, wurden wir direkt eingeladen. Wir wussten aber noch nicht, ob wir Zeit haben. Der Deutschkurs ist jeden Samstagnachmittag.
Der Tanzkurs war anstrengend, aber sich zu bewegen hat mehr als Spaß gemacht! Ich werde mich auf jeden Fall nochmal ausführlicher mit Midjo-Togo und den Kursen auseinander setzen und euch etwas darüber schreiben.

Der Samstag war vor allem vom Deutschkurs bestimmt, den Alina und ich zum ersten Mal geben sollten. Und wie bereitet man sich darauf vor, wenn man keine Ahnung hat, wie viele Kinder da sein werden, wie alt sie sind und was sie schon so alles können? Richtig, man redet ganz viel, lässt sich einiges erzählen und bringt dann ein kleines Lied mit. Keine halbe Stunde nach Kursbeginn wurde lauthals Bruder Jakob gesungen, was super süß war! Danach wurden Spiele gespielt. Teilweise die, die andere Freiwillige gezeigt hatten und teilweise Neue, die Alina und ich nicht kannten. Was nichts daran geändert hat, dass wir super viel gelacht haben.
Abends wurde gekocht, wieder einmal von den Jungs. Wir hatten den traditionellen Abend von Freitag auf Samstag verschoben, da am Samstag der erste Besuch ankam. Eine Freundin von Lea wird für zwei Monate bei uns in der WG sein – sie hat Nutella und Bauernbrot mitgebracht, sie war von der ersten Sekunde an unsere Heldin ;)
Mein Abend endete aber recht früh, da ich am Sonntag meine nächste 24 Stunden Schicht hatte und dafür sollte man fit sein.
Und die Schicht war super anstrengend, aber auch schön. Von morgens 8.00Uhr bis abends um 18.30 haben wir – sieht man mal vom Mittagessen ab – durchgespielt, oder zumindest ich. Die Jungs haben sich bei ihrem Mittagsschlaf abgewechselt, irgendeiner wollte aber immer mit mir was machen. Todmüde habe ich dann noch dafür gesorgt, dass alle übrig gebliebenen Hausaufgaben gemacht werden, dass Abendessen abgewartet und dann meine Jungs aufs Zimmer geschickt. Ja, ich war super müde, aber die Jungs glücklicherweise auch, weswegen niemand gemeckert hat. Nachdem wir kurz über den Tag gesprochen hatten und ich meine Gesangstalente (haha!) zum Besten gegeben habe, sind die Jungs ziemlich schnell eingeschlafen. Ich dann auch.

Und wir haben seit Sonntag noch mehr Besuch, Judith und Bernadette sind aus Atakpamé sind gekommen, wobei aber nur Bernadette bei uns schläft. Es geht nämlich weiter mit der carte de séjour. Schon am Montag mussten wir um 7.00Uhr beim service passeport sein, schnell noch Bilder gemacht, einen Zettel ausgefüllt und schon waren wir fertig. Dafür saßen wir aber am Mittwoch von 6.30-12.00Uhr da. Effektiv was gemacht haben wir eine Stunde, nochmal einen Zettel ausgefüllt, Größe gemessen, Fingerabdrücke elektronisch und auf Papier abgegeben, nochmal ganz viele Bilder und eine Unterschrift. Die restliche Zeit haben wir gewartet – und über die Wahl in den USA gesprochen. Sagen wir so, wir waren alle sehr überrascht und hatten viel zu bereden.

Bis heute Morgen habe ich wieder gearbeitet – wieder einmal eine super entspannte Schicht. Alina und ich waren auch wieder einmal bei der Schneiderin und haben neue Sachen in Auftrag gegeben, nächste Woche sollen sie fertig sein. Ihr dürft gespannt sein – und ich auch.

Rechts das Gebäude in dem die großen Jungs schlafen und gegessen wird, dahinter ein derzeit nicht belegtes Haus und links das, in dem die kleinen Jungs schlafen - und ich, wenn ich arbeite. Und so viele Sonnenaufgänge wie bis jetzt, habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen!

Und noch mehr Zettel zum Ausfüllen - alles für die carte de séjour!
Da ist unsere private Friseurin Valentina! Und ja, links sind meine Haare noch nass, aber rechts schon von der drauf scheinenden Sonne getrocknet.

Sie sind wieder kurz! Und ich bin den ganzen Nachmittag strahlend durchs Haus gelaufen.

Macht da wer ein Foto auf dem Moto? Das Handy war auch direkt wieder in der Tasche - versprochen! Und der Helm sitzt ja.

Tanz-Moment der Woche: Es ist dunkel, die Sonne scheint schon lange woanders und wir sind in einem Hinterhof an einer befahrenen Straße und doch hört man keine Autos. Nur die Trommeln, die erfüllen die Luft mit Musik. Barfuß, die Brille abgesetzt – sonst fällt sie noch runter – und super glücklich kann ich mich wieder bewegen. Die Tanzschritte wiederholen wir oft, ich hab sie schnell eingespeichert. Dazu die Trommelgruppe, die vor unserer Tanzfläche sitzt und uns beobachtet. Sie passt sich uns an, gibt den Rhythmus vor. Ich kann gar nicht anders als grinsen.

Koch-Moment der Woche: 5 Mädels schnibbeln, eine ist für die Musik verantwortlich. Die Sonne verschwindet, wir lachen und reden. Süßkartoffeln, Mangos, Äpfel, Bananen, Papayas und Ananas verteilen sich über den Tisch und werden fleißig geschält und geschnitten.

Friseur-Moment der Woche: Je länger meine Haare sind, desto schlimmer fühle ich mich damit. Also ab. Und was ist besser als eine Hauseigene Friseurin, bei der man morgens einen Termin macht und nachmittags die Haare auf den Balkon fliegen. Kamm, Bürste und ja – die Küchenschere. Ganz viel Vertrauen und noch mehr Gelassenheit und schon sind die Haare ab und ich strahle wieder.

Arbeits-Moment der Woche: Mara soll pates machen, nicht das erste Mal. Die vier großen Jungs sind dabei, wollen ein Video machen. Und schon wird aus ein bisschen im pates rühren eine richtige Show, Interviews eingeschlossen. Machen sie sich über mich lustig? Nein. Über meine nicht vorhandene Kraft? Ja. Aber ich lache mit.

Komischster-Moment der Woche: À table! Der Ruf, bei dem alle Jungs zum Essen kommen. Wir machen Hausaufgaben, ich warte auf die letzten Jungs, die vier aus dem Lycée. Und dann laufen wir zusammen los, alle mindestens so groß wie ich und kaum jünger. Für die bin ich verantwortlich? Wir könnten befreundet sein und sie nennen mich Ma.

Liebste Grüße einer-sich-nun-auch-mit-der-Arbeit-einen-Alltag-aufbauenden,

Mara <3

Mittwoch, 2. November 2016

Plötzlich bin ich Mama - und ach... der Alltag

Hallo meine Lieben,

heute war ein schöner Tag! Grade sitze ich auf dem Balkon und genieße die letzten hellen Minuten, bevor ich gleich das Mückenspray raushole – wahrscheinlich noch während ich schreibe.
Die Sonne bzw. das Wetter ist ein großes Thema. Vor der Sonne wegrennen ist hier Volkssport und wir Anwärterinnen auf die obersten Plätze, denn wenn ab spätestens 10.00Uhr die Sonne ohne Erbarmen auf uns runterknallt, kann man sich nicht mehr bewegen, ohne jegliche T-Shirts vollzuschwitzen. Es ist nämlich nicht einfach nur warm, sondern schwül. Gegen 16.00Uhr kann man sich dann wieder ohne Sorgen bewegen, da aber um 18.00Uhr die Sonne untergeht, bleibt einem nicht mehr so viel Zeit, um zum Beispiel auf den Markt zu gehen.
Die Regenzeit ist aber auch so ein Phänomen. Jetzt im Oktober war die kleine Regenzeit und im September hatte es ja auch das ein oder andere Mal geregnet. Und im Oktober? Ich habe nicht mitgezählt, aber mehr als fünfmal war es definitiv nicht. Man konnte nur oft Blitze am Himmel bewundern – ohne Donner und ohne Regen – was bedeutet, dass es irgendwo, meist in anderen Städten, grade regnet. Im Mai und Juni ist die große Regenzeit, da werden wir dem Regen hoffentlich öfter begegenen und er bringt hoffentlich auch noch ein wenig Abkühlung mit.
Das warme Wetter sorgt aber vor allem dafür, dass ich nicht verstehen kann, dass es schon November ist. Einfach schon November. Normalerweise habe ich schon lange die Strumpfhosen ausgepackt und trage sie zu meinen Kleidern, hängt die dicke Jacke schon in der Gaderobe und die dicken Schuhe tun schon ihren Dienst. Ein Jahr Sommer. Irgendwie noch immer unvorstellbar.

Und abgesehen vom Wetter? Gehe ich natürlich auch noch weiter arbeiten. Mittlerweile habe ich zwei weitere Nächte, Freitag auf Samstag und Montag auf Dienstag, im Projekt verbracht.
Am Freitagnachmittag haben wir 'ludo' gespielt, das ist so wie Mensch Ärger Dich Nicht nur viel cooler! Wenn ich nämlich jemanden rausschmeiße, kommt die Figur zu mir und der andere muss sie mit einer sechs freikaufen. Und wenn von mir zwei Figuren auf einem Feld sind, ist das blockiert und niemand kommt mehr durch – und ich bin dann die einzige, die das aufheben kann. Führt auf jeden Fall nicht zu weniger Frust. ;)
Abends gab es den soirée culturelle, einen klturellen Abend, bei dem Spiele gespielt, sketches und kleine Theaterstücke prästentiert, Witze erzählt und Wissensquiz für die verschiedenen Schulen (pimère, college und lycée) gemacht werden. Wir saßen alle im Kreis auf den Bänken und hatten super viel Spaß. Auch wenn ich von den Spielen keine Ahnung hatte, habe ich mich immer bemüht – und leider keines gewonnen. Danach ging es ins Bett und am nächsten Morgen Dank des Wochenendes erst um 5.30Uhr weiter. Zum morgentlichen Beten und Hof fegen kam dann noch Wäsche waschen hinzu.
Was mir wieder einmal gezeigt hat, wie viel selbstständiger die Kinder hier sind. Jeder, auch der kleineste mit seinen 10 Jahren, konnte seine Wäsche waschen. Bettlaken eingeschlossen. Auswringen? Kann man auch alleine. Etwas, an dem wir Mädels in der WG auch zu zweit verzweifeln.
Am Montag musste ich wieder erst um 17.00Uhr hin. Angekommen habe ich erfahren, dass es wieder einen soirée culturelle geben wird. Warum? Am nächsten Tag, der 1. November, ist ja Allerheiligen und damit Schulfrei. Ich hatte, passend zu Halloween, eine kleine Gruselgeschichte rausgesucht, Bilder von meinem letzten Halloween und ein paar Süßigkeiten dabei. Das ganze haben wir dann in den Abend eingebaut und die Jungs haben sich super darüber gefreut. Und ich habe eines der Spiele gewonnen!
Es ist jedesmal wieder – ok, die beiden Male, die ich bis jetzt dabei war – schön zu sehen, wie sehr die Jungs sich freuen und jeder etwas vorführt und selbst der stillste Jungs aus sich heraus kommt. Für alle Jungs ist es eine gute Abwechslung zu der vielen Zeit, die sie sonst in der Schule oder mit Lernen verbringen müssen.
Ich hatte meine Kamera dabei und habe sie den Jungs in die Hand gedrückt. Ich habe ganz, ganz viele Bilder und ein paar werdet ihr bewundern können.
Etwas an das ich mich noch immer nicht gewöhnt habe ist Ma genannt zu werden. Es fühlt sich so an, als hätte ich mit einem Mal 20 Kinder bekommen, dabei könnte ich nicht die Mutter von nur einem der Jungs sein. Und jemanden vor dir zu haben, der nur zwei Jahre jünger ist, dich aber Ma nennt, ist ein bisschen verwirrend.

Und was mache ich so zwischen den Schichten? Am Freitag, also während ich fleißig gearbeitet habe, waren wieder einmal die Jungs zum Kochen da. Schlauerweise hatte ich mir schon vorher einen Teller reserviert und Alina darauf angesetzt, mir was zu retten. Und es wahrscheinlich jeder dreimal gesagt bekommen und ich habe gedroht, sonst mit den Jungs aus dem Projekt vorbei zu kommen. :) Hat geholfen, am Samstag hatte ich zum Mittagessen das restliche Essen vom Vorabend und es war so verdammt lecker! Es gab eine Art pates, aber es war dunkler, und irgendwelche gefühlten Taschen.
Am Abend sollte es Pfannkuchen und einen entspannten Mädelsabend mit ein paar Folgen Türkisch für Anfänger geben. Und plötzlich saßen wir mit elf Leuten auf der Dachterrasse. Wie es dazu kam? Gute Frage, so ganz haben wir das nicht durchblickt. Feststeht, dass Chris am Nachmittag da war, um mit Lea zwei Ventilatoren zu besorgen (die Nächte werden viel zu warm!) und wir ihn deswegen auch eigentich schon eingeplant hatten. Den Abend vorher meinten Jungs wohl so am Rande, dass sie am Samstag nochmal vorbei kommen werden, aber keiner hatte das so richtig ernst genommen und weil wir eigentlich auch nicht so Lust hatten, haben wir es einfach nicht mehr angesprochen. Und dann standen doch die restlichen drei Jungs vor der Tür. Eine aus der anderen WG hatte sich nach unseren Abendplänen erkundet und sich dann angeschlossen. Die Jungs hatten nämlich auch einen Mixer dabei und es wurde Bowle gemacht.
Und das Essen? So ganz waren wir darauf nicht vorbereitet, dass plötzlich doch so viele da waren, aber glücklicherweise hatte Chris auf dem Rückweg vom Ventilator kaufen auch etwas Gemüse gekauft, um zu kochen und wir konnten das alles verbinden. Neben Pfannkuchen gab es einen riesigen Gemüsetopf mir allem, was wir hier normalerweise essen und zusätzlich noch Rote Beete und Kartoffeln. Wenn auch spontan und am Anfang nicht hyper motiviert, wurde es ein schöner und langer Abend, den wir alle genießen konnten.
Den Feiertag gestern haben Cindy, Katharina, Paul und ich am Strand verbracht. Wir waren bei einem anderen Abschnitt, deutlich näher dran, bei dem man viel besser schwimmen konnte, weil die Wellen nicht so extrem waren. Und was war das für ein Gefühl sich richtig zu bewegen, gegen Strömungen anzuschwimmen und sich dann treiben zu lassen! Definitiv ein Abschnitt, zu dem man öfter gehen sollte! Es war auch schön einfach mal nichts zu machen und sich die Sonne auf den Bauch brennen zu lassen - wir sehen sie ja sonst so selten. Abends sind wir dann als WG Pizza essen gewesen.

Und der schöne Tag heute? Erst begann er mit Wasser vom Nachbarn holen (dazu mehr im nächsten Absatz) was nicht wirklich schön und vor allem anstrengend ist. Aber was muss, das muss und danach war es defintiv schöner, ich war nämlich bei der Schneiderin und habe meinen Rock und mein Kleid abgeholt und ich bin so glücklich! Es ist wirklich schön geworden.
Nachmittags waren Patricia und ich auf dem Grand Marché. Kleid an, Kontaktlinsen rein. So habe ich mich schon lange nicht mehr gesehen. Dazu muss man wissen, dass ich viel, viel lieber Kleider und Röcke trage und nicht gerne mit Brille aus dem Haus gehe. Und hier laufe ich immer in Hose und mit Brille rum, es war also eine willkommene Abwechslung.
Der Markt war auch echt toll. Nur viel zu groß und viel zu unübersichtlich und mit viel zu vielen Autos und Motos auf den größeren Straßen. Dafür aber auch mit so viel Stoff, den ich noch nie gesehen hatte. Was damit endete, dass ich zwei Neue habe und auch schon zwei Ideen, was ich daraus machen lassen will. Ich bin gespannt was die Schneiderinnen daraus zaubern.
Und was macht den Tag noch so schön? Wir haben wieder Wasser. Wie wieder Wasser? Ja, wir hatten seit Sonntagabend kein fließend Wasser mehr. Montag kam dann der Handwerker, der feststelle, dass es an der Pumpe liegt und er dafür einen Mitarbeiter von der Firma braucht, die waren gestern hier. Pumpe ausgebaut und mitgenommen, um sie zu repaieren. Heute wieder eingebaut und tadaa, es fließt wieder! Für die Zwischenzeit hatte M. Sani uns einen großen Bottich besorgt, der am Montag für uns aufgefüllt wurde. Mittlerweile haben wir den aber schon zweimal wieder aufgefüllt, zu siebt braucht man halt doch viel Wasser, auch, wenn man sparsam ist. Es ist aber heftig zu sehen, wofür man alles Wasser braucht und wie viel man so am Tag verbraucht.

Ludo, besagtes Spiel. 

Natürlich wurde auch für die Kamera gepost.

Gespannte Zuschauer, oder so. 

Wer braucht schon Kürbis, wenn man auch Melonen hat? Ein riesiges Danke an Patricia, die sich die Mühe gemacht hat! 

Unser Wasserbottich, der immer ungefähr einen Tag hielt. 

Man kann überall Bilder von Füßen machen - liebste Grüße an meine Schwester! <3

Und da ist mein Kleid, sobald es ein Bild von mir in dem Rockt, überlege ich mir, es euch zu zeigen.



Wasser-Momente der Woche: Erst: Immer weniger Wasserdruck, aber das kann ja mal passieren, dann plötzlich kein Wasser mehr. Wir drehen am Hahn, und drehen und drehen und nichts passiert. Kurz warten, vielleicht kommt es ja wieder. Wie bezahlen wir eigentlich das Wasser? Bis jetzt gab es noch keine Rechnung. Dann: Mädels, das Wasser funktioniert wieder! Wir drehen am Hahn und tatsächlich, es ist wieder da! Noch nie haben wir uns so über Wasser gefreut.

Ich-kann-ja-doch-noch-was-Moment der Woche: Für einen Teil meiner Unibewerbung muss ich einen Text bearbeiten. Und dann saß ich da wie in der Abizeit. Ganz viel zu trinken, meinen Füller bereit, Textmarker in verschiedenen Farben und ein Bleistift für Notizen. Der Block neben mir und der Text auf meinem Schoss. Auf das Lernen, fertig, los!

Freiheitsgefühl-Moment der Woche: Auf dem Rücken im Meer treiben lassen, immer wieder Salzwasser ausspucken, mit den Wellen hoch und runter, mich abtreiben lassen. Wieder ein bisschen zurück schwimmen, nur um mich noch einmal treiben zu lassen.

Pizza-Moment der Woche: Sieben Pizzen warten vorbestellt auf uns im Restaurant. Und da ist so viel Gemüse auf meiner, sogar Zucchinis. Und es ist so gut.

Und noch ein Moment aus der letzten Woche:

Aufsteh-Moment der Woche: Viel zu früh klingelt der Wecker, wer bitte will um 4.00Uhr aufstehen – und das an einem Samstag. Und dann erklingt da Musik, Guten Morgen Sonnenschein. Und in mir werden Erinnerungen wach, Erinnerungen an Ferienfreizeiten. Schon bin ich wach! Keine zwei Minuten später tanzen Alina und ich zu Walking On Sunshine durch den Flur. So früh aufstehen ist doch nicht so schlimm.

Liebste Grüße einer-der-Hitze-nicht-entkommenden-aber-glücklich-seienden,

Mara <3