Sonntag, 23. Oktober 2016

Und schon ist der Urlaub vorbei

Hallo meine Lieben,

dieser Post wurde schon am Freitagabend verfasst, aber das Internet wollte nicht so wie ich es wollte und das Wochenende über war ich auf einem Ausflug – deswegen erst jetzt, meine letzte Woche:

Frisch geduscht sitze ich im Bett, während draußen die Welt untergeht – wieder einmal. In der Regenzeit nichts, was einen überraschen sollte. Eigentlich müsste ich jetzt schlafen, morgen stehen wir um 4.00Uht auf, damit wir pünktlich um 5.00Uhr auf unseren Ausflug fahren können. Aber ich möchte euch unbedingt noch von der Woche, die ich im Projekt verbracht habe, erzählen. Und ich bin noch nicht wirklich müde.

Vorher aber wie versprochen der Sonntag! Der begann erst recht früh und nach dem Frühstück ging es direkt mit der Wäsche weiter – was muss, das muss. Oder so.
Nachdem wir im Laufe der Woche festgestellt hatten, dass wir noch nie nur als WG unterwegs waren, also nur wir sieben Mädels, beschlossen wir, dass es mal Zeit dafür sei, nach guten fünf Wochen. Also ging es gegen 14.00Uhr in der prallen Sonne auf zum Strand – und wir haben am Abend vorher noch über ein Alternativprogramm nachgedacht. Geschenkt.
So standen wir das erste Mal vor der Situation, selber Taxis zu holen. Und wie viele? Zwei Taxis, also eines mit vier und eines mit drei kam uns doch sehr verschwenderisch vor. Aber zu siebt? Ein wenig skeptisch wollten wir es zumindest probieren – und saßen kurze Zeit später zu siebt in einem Taxi. Nur zwei vorne auf dem Beifahrersitz, denn bei drei hält einen die Polizei an. Gut, dass wir hinten zu fünft saßen. Und es war vielleicht ein wenig eng, aber noch lange nicht so unbequem, wie man sich das jetzt vielleicht vorstellt.
Am Strand angekommen wollten wir natürlich direkt ins Wasser, nur waren diesmal die Wellen noch extremer und wir kamen nicht wirklich rein. Also eher so gar nicht. Den Spaß haben wir uns aber trotzdem nicht nehmen lassen und ganz viel gelacht. Und Sand gesammelt, vor allen in den Haaren. Das Rausmachen war eher eine unangenehme Aufgabe, aber das war es wert. Erfrischungspause und schon ging es wieder zurück. Mit dem gleichen Taxifahrer – wir hatten uns mit ihm verabredet. Zu unserem luxeriösem Abendessen – fritierte Kochbananen - kam übrigens noch Paul hinzu, mit dem wir noch nachträglich Geburtstag gefeiert haben. Special Guests: Brownies und Mamorkuchen. Leider waren sie schnell wieder weg. :) Und weil wir noch nicht genug hatten, wurde danach die eine aus dem Supermarkt gegönnte Tafel Schokolade angefangen. Manchmal hat man ja so fünf Minuten.

Und die Arbeit? Sjard und ich waren von Montag bis Freitag zwischen 11.00 Uhr und 17.30Uhr im Projekt. Erst haben wir immer ein bisschen in der Küche geholfen – am Ende des Jahres bin ich pates Königin, kann es nur sehr wahrscheinlich nicht mehr sehen – und darauf gewartet, dass die Jungs aus der Schule und von ihrer Ausbildung zurück kommen. Mittagessen, Pause und schon war ein Teil wieder weg, in der Schule oder bei der Ausbildung. Der Rest hatte entweder Aufgaben wie Fegen oder Wäsche waschen zu tun, danach – eher später am Tag – gab es dann endlich Zeit sich mit den Jungs zu beschäftigen. Vorher saßen wir nämlich eher nur rum und haben die Zeit irgendwie totgeschlagen. Dann kamen die Fußballspiele. Gut, ich mache als größter Fan definitiv die bessere Figur, aber vielleicht machen die Jungs ja noch eine Profispielerin aus mir. ;)
Unsere Eingewöhnungszeit, von der es hieß, dass wir nicht im Projekt übernachten, wurde von einem Monat auf eine Woche reduziert, was uns sehr entgegen kommt. Die Hoffnung ist, dass wir mehr zu tun haben. Fest steht auf jeden Fall, dass ich am Dienstag das erste Mal im Projekt übernachten werde, worauf ich mich sehr freue! Ich muss auch erst um 17.00Uhr kommen, es sind also noch immer keine 24h Schichten.
Ich kann aber sagen, dass ich mich im Projekt unglaublich wohlfühle, auch wenn mich die Langeweile das ein oder anderemal überkommt. Dagegen suche ich mir auch noch etwas. Die Jungs sind aber super lieb. Wir sind für die Jungs so etwas wie Ersatzeltern – dabei bin ich vom Alter eher die Ersatzschwester – und wir Frauen werden Ma genannt, als Abkürzung für Mama. Es heißt also die ganze Zeit Ma Mara, was super niedlich ist!
Letztendlich war ich aber doch erst eine Woche da und habe nicht einmal die Nacht dort verbracht. Es wäre also viel zu früh, für ein Urteil. Im Moment will ich aber auf keinen Fall in ein anderes Projekt und bin darüber froh jeden Morgen durch das Eingangstor zu gehen.

Mittlerweile arbeiten wir alle und bis auf Valentina kommen wir alle erst abends wieder nach Hause, wobei auch ihr nicht ganz klar ist, ob die Arbeitszeiten so bleiben. Total geschafft sollen wir dann auch noch kochen, was meist auf die einfachsten Gerichte hinausläuft. Nudeln liegen wieder voll im Trend! Ich bin gespannt, ob sich das wieder ändert, sobald wir uns an die viele Arbeit gewöhnt haben. Wir armen Abiturientinnen (Cindy ist da die Ausnahme, sie hat ihre Bachelorarbeit geschrieben und auch noch Halbtags gearbeitet) haben ja seit Monaten nichts mehr gemacht – und dann plötzlich den ganzen Tag. Was dazu führt, dass wir noch kurz reden und um 22.00Uhr im Bett liegen und einfach nur noch schlafen wollen.

Heute kamen übrigens überraschend – oder auch nicht, wenn man sich nach unserer Tradition richtet - Anicet und Chris vorbei, die wieder einmal in der Küche gezaubert haben. Und ich versteh jetzt auch, warum hier so viele zunehmen. Wenn die jeden Freitag so gut für uns kochen, brauche ich am Ende des Jahres zwei Sitzplätze im Flugzeug! Leider weiß ich nicht mehr, wie das Gericht heißt. Es gab auf jeden Fall fritierte Kartoffeln – die ersten, seit ich in Togo bin – und etwas, das wie Couscous in schwarz aussieht, aber was anderes ist, mit einer super Soße. Finde ich den Namen raus, werdet ihr natürlich informiert.

Wir passen ja doch alle ins Taxi! Und wenn man sich in der letzten Reihe abwechselnd nach vorne und nach hinten lehnt, gibt es mehr als genug Platz. 

Ja, so ein Bild gab es auch beim letzten Mal, aber es ist immer wieder schön! Und bestimmt steht in diesem Bild die Sonne anders oder so

WG-Selfie! Ganz hinten ist Stella, dann kommen Lea (links), ich und Alina. In der ersten Reihe ist unsere Fotografin Valentina, dann Cindy und Patricia

Eines der Schlafgebäude in meinem Projekt

Der Fußballplatz, wir spielen aber meist mit den kleinen Toren. 

Das ist auf meinem Arbeitsweg - und ja das mit dem Sonnenuntergang ist vielleicht ein Klischee, aber ich finde das Bild schön! 



WG-Moment der Woche: Zu siebt ihn einem Taxi, gefühlt berührt jede jede, aber es ist trotzdem gemütlich. Nur viel zu warm! Wir sind jetzt alle Schweiß-Schwestern, Blutsbrüder zu werden war uns dann doch zu unhygenisch.

Schneider-Moment der Woche: Alinas und meine Hose sind da! Am Mittwochabend war die Schneiderei schon zu, aber am Donnerstag vor der Arbeit hatte ich Glück und konnte Alinas auch direkt mitnehmen. Glücklich und zufrieden werden sie morgen auf dem Ausflug getragen, was ich euch dann mit einem Bild beweisen werde.

Arbeitsmoment der Woche: 12 Kinder spielen Fußball, eine educateurin im Tor der Mannschaft, ich als Fan am Spielfeldrand. Lautes Lachen, 'Attaquez' – Aufrufe und große Freude bei einem Tor. Hier bin ich, hier will ich bleiben. Vielleicht sogar auf dem Fußballfeld...


Liebe Grüße einer-total-geschafften-aber-glücklichen,

Mara <3

P.S.: Ich entschuldige mich jetzt schon einmal für jeden Fehler, es ist viel zu spät und ich bin doch noch sehr müde geworden.


P.S.S.: Ja, es gibt auch schlechte Seiten in meiner Einsatzstelle, aber davon werde ich berichten, wenn ich mich weiter damit auseinander gesetzt habe und noch mehr Zeit im Projekt verbracht habe.

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