Hallo meine Lieben,
dieser Post wurde schon am Freitagabend
verfasst, aber das Internet wollte nicht so wie ich es wollte und das
Wochenende über war ich auf einem Ausflug – deswegen erst jetzt,
meine letzte Woche:
Frisch geduscht sitze ich im Bett,
während draußen die Welt untergeht – wieder einmal. In der
Regenzeit nichts, was einen überraschen sollte. Eigentlich müsste
ich jetzt schlafen, morgen stehen wir um 4.00Uht auf, damit wir
pünktlich um 5.00Uhr auf unseren Ausflug fahren können. Aber ich
möchte euch unbedingt noch von der Woche, die ich im Projekt
verbracht habe, erzählen. Und ich bin noch nicht wirklich müde.
Vorher aber wie versprochen der
Sonntag! Der begann erst recht früh und nach dem Frühstück ging es
direkt mit der Wäsche weiter – was muss, das muss. Oder so.
Nachdem wir im Laufe der Woche
festgestellt hatten, dass wir noch nie nur als WG unterwegs waren,
also nur wir sieben Mädels, beschlossen wir, dass es mal Zeit dafür
sei, nach guten fünf Wochen. Also ging es gegen 14.00Uhr in der
prallen Sonne auf zum Strand – und wir haben am Abend vorher noch
über ein Alternativprogramm nachgedacht. Geschenkt.
So standen wir das erste Mal vor der
Situation, selber Taxis zu holen. Und wie viele? Zwei Taxis, also
eines mit vier und eines mit drei kam uns doch sehr verschwenderisch
vor. Aber zu siebt? Ein wenig skeptisch wollten wir es zumindest
probieren – und saßen kurze Zeit später zu siebt in einem Taxi.
Nur zwei vorne auf dem Beifahrersitz, denn bei drei hält einen die
Polizei an. Gut, dass wir hinten zu fünft saßen. Und es war
vielleicht ein wenig eng, aber noch lange nicht so unbequem, wie man
sich das jetzt vielleicht vorstellt.
Am Strand angekommen wollten wir
natürlich direkt ins Wasser, nur waren diesmal die Wellen noch
extremer und wir kamen nicht wirklich rein. Also eher so gar nicht.
Den Spaß haben wir uns aber trotzdem nicht nehmen lassen und ganz
viel gelacht. Und Sand gesammelt, vor allen in den Haaren. Das
Rausmachen war eher eine unangenehme Aufgabe, aber das war es wert.
Erfrischungspause und schon ging es wieder zurück. Mit dem gleichen
Taxifahrer – wir hatten uns mit ihm verabredet. Zu unserem
luxeriösem Abendessen – fritierte Kochbananen - kam übrigens noch
Paul hinzu, mit dem wir noch nachträglich Geburtstag gefeiert haben.
Special Guests: Brownies und Mamorkuchen. Leider waren sie schnell
wieder weg. :) Und weil wir noch nicht genug hatten, wurde danach die
eine aus dem Supermarkt gegönnte Tafel Schokolade angefangen.
Manchmal hat man ja so fünf Minuten.
Und die Arbeit? Sjard und ich waren von
Montag bis Freitag zwischen 11.00 Uhr und 17.30Uhr im Projekt. Erst
haben wir immer ein bisschen in der Küche geholfen – am Ende des
Jahres bin ich pates Königin, kann es nur sehr wahrscheinlich nicht
mehr sehen – und darauf gewartet, dass die Jungs aus der Schule und
von ihrer Ausbildung zurück kommen. Mittagessen, Pause und schon war
ein Teil wieder weg, in der Schule oder bei der Ausbildung. Der Rest
hatte entweder Aufgaben wie Fegen oder Wäsche waschen zu tun, danach
– eher später am Tag – gab es dann endlich Zeit sich mit den
Jungs zu beschäftigen. Vorher saßen wir nämlich eher nur rum und
haben die Zeit irgendwie totgeschlagen. Dann kamen die Fußballspiele.
Gut, ich mache als größter Fan definitiv die bessere Figur, aber
vielleicht machen die Jungs ja noch eine Profispielerin aus mir. ;)
Unsere Eingewöhnungszeit, von der es
hieß, dass wir nicht im Projekt übernachten, wurde von einem Monat
auf eine Woche reduziert, was uns sehr entgegen kommt. Die Hoffnung
ist, dass wir mehr zu tun haben. Fest steht auf jeden Fall, dass ich
am Dienstag das erste Mal im Projekt übernachten werde, worauf ich
mich sehr freue! Ich muss auch erst um 17.00Uhr kommen, es sind also
noch immer keine 24h Schichten.
Ich kann aber sagen, dass ich mich im
Projekt unglaublich wohlfühle, auch wenn mich die Langeweile das ein
oder anderemal überkommt. Dagegen suche ich mir auch noch etwas. Die
Jungs sind aber super lieb. Wir sind für die Jungs so etwas wie
Ersatzeltern – dabei bin ich vom Alter eher die Ersatzschwester –
und wir Frauen werden Ma genannt, als Abkürzung für Mama. Es heißt
also die ganze Zeit Ma Mara, was super niedlich ist!
Letztendlich war ich aber doch erst
eine Woche da und habe nicht einmal die Nacht dort verbracht. Es wäre
also viel zu früh, für ein Urteil. Im Moment will ich aber auf
keinen Fall in ein anderes Projekt und bin darüber froh jeden Morgen
durch das Eingangstor zu gehen.
Mittlerweile arbeiten wir alle und bis
auf Valentina kommen wir alle erst abends wieder nach Hause, wobei
auch ihr nicht ganz klar ist, ob die Arbeitszeiten so bleiben. Total
geschafft sollen wir dann auch noch kochen, was meist auf die
einfachsten Gerichte hinausläuft. Nudeln liegen wieder voll im
Trend! Ich bin gespannt, ob sich das wieder ändert, sobald wir uns
an die viele Arbeit gewöhnt haben. Wir armen Abiturientinnen (Cindy
ist da die Ausnahme, sie hat ihre Bachelorarbeit geschrieben und auch
noch Halbtags gearbeitet) haben ja seit Monaten nichts mehr gemacht –
und dann plötzlich den ganzen Tag. Was dazu führt, dass wir noch
kurz reden und um 22.00Uhr im Bett liegen und einfach nur noch
schlafen wollen.
Heute kamen übrigens überraschend –
oder auch nicht, wenn man sich nach unserer Tradition richtet -
Anicet und Chris vorbei, die wieder einmal in der Küche gezaubert
haben. Und ich versteh jetzt auch, warum hier so viele zunehmen. Wenn
die jeden Freitag so gut für uns kochen, brauche ich am Ende des
Jahres zwei Sitzplätze im Flugzeug! Leider weiß ich nicht mehr, wie
das Gericht heißt. Es gab auf jeden Fall fritierte Kartoffeln –
die ersten, seit ich in Togo bin – und etwas, das wie Couscous in
schwarz aussieht, aber was anderes ist, mit einer super Soße. Finde
ich den Namen raus, werdet ihr natürlich informiert.
Wir passen ja doch alle ins Taxi! Und wenn man sich in der letzten Reihe abwechselnd nach vorne und nach hinten lehnt, gibt es mehr als genug Platz. |
Ja, so ein Bild gab es auch beim letzten Mal, aber es ist immer wieder schön! Und bestimmt steht in diesem Bild die Sonne anders oder so |
WG-Selfie! Ganz hinten ist Stella, dann kommen Lea (links), ich und Alina. In der ersten Reihe ist unsere Fotografin Valentina, dann Cindy und Patricia |
Eines der Schlafgebäude in meinem Projekt |
Der Fußballplatz, wir spielen aber meist mit den kleinen Toren. |
Das ist auf meinem Arbeitsweg - und ja das mit dem Sonnenuntergang ist vielleicht ein Klischee, aber ich finde das Bild schön! |
WG-Moment der Woche: Zu siebt ihn einem
Taxi, gefühlt berührt jede jede, aber es ist trotzdem gemütlich.
Nur viel zu warm! Wir sind jetzt alle Schweiß-Schwestern,
Blutsbrüder zu werden war uns dann doch zu unhygenisch.
Schneider-Moment der Woche: Alinas und
meine Hose sind da! Am Mittwochabend war die Schneiderei schon zu,
aber am Donnerstag vor der Arbeit hatte ich Glück und konnte Alinas
auch direkt mitnehmen. Glücklich und zufrieden werden sie morgen auf
dem Ausflug getragen, was ich euch dann mit einem Bild beweisen
werde.
Arbeitsmoment der Woche: 12 Kinder
spielen Fußball, eine educateurin im Tor der Mannschaft, ich als Fan
am Spielfeldrand. Lautes Lachen, 'Attaquez' – Aufrufe und große
Freude bei einem Tor. Hier bin ich, hier will ich bleiben. Vielleicht
sogar auf dem Fußballfeld...
Liebe Grüße
einer-total-geschafften-aber-glücklichen,
Mara <3
P.S.: Ich entschuldige mich jetzt schon
einmal für jeden Fehler, es ist viel zu spät und ich bin doch noch
sehr müde geworden.
P.S.S.: Ja, es gibt auch schlechte
Seiten in meiner Einsatzstelle, aber davon werde ich berichten, wenn
ich mich weiter damit auseinander gesetzt habe und noch mehr Zeit im
Projekt verbracht habe.
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