Montag, 17. Oktober 2016

Vom Essen und Schwimmen, vom Genießen und Arbeiten - die letzte freie Woche

Hallo meine Lieben,

da bin ich wieder. :) Und was haben wir so gemacht? Abgesehen davon, dass ich das erste Mal gearbeitet habe, ist noch mehr passiert.

Der Montag und Dienstag sind eher so an uns vorbeigeflogen, nur das Essen, damit haben wir uns echt Mühe gegeben, wie auch desöfteren diese Woche. Darüber berichte ich aber später nochmal. Am Montag war definitiv das Highlight, dass wir auf der Dachterrasse gegessen haben. Zusätzlich mit der Erkenntnis, dass wir das öfter tun sollten. Es war super schön! Katharina war zu Besuch und eine Lichterkette und kleine Lampen sorgten für eine unglaublich gemütliche Atmosphäre. Die Teelichter, die wir auch noch anzünden wollten, brannten Dank des leichten Windes nicht. Wir haben uns davon aber nicht abhalten lassen und trotzdem Spaß gehabt.

Der Mittwoch begann mit der letzten réunion, bevor die Jungs kommen sollten. Es war echt interessant, aber vor allem anstrengend. Wie immer habe ich nicht alles verstanden, aber trotzdem versucht der Diskussion zu folgen. Vor allem wurde diskutiert, was nicht so gut funktioniert und wofür man eigentlich noch Geld bräuchte. Auch der Tagesplan war Thema – mit dem Ergebnis, dass die Jungs jetzt früher aufstehen. 4.30Uhr statt 5.00Uhr. Ich bin gespannt, wie das wirklich umgesetzt wird. Und noch gespannter, weil ich ja dann auch so früh aufstehen muss.
Nachmittags waren Patricia, Alina und ich auf dem Markt. Erst noch ein bisschen Gemüse für die WG, dann Stoffe. Ja, ich wollte einen Stoff kaufen. Und ja, ich habe Stoff gekauft. Allerdings nicht nur einen, sondern ganze drei. Alina und ich haben einen Stoff mit demselben Muster gekauft, um daraus jeweils eine Hose zu machen. Dann haben wir Zimmernachbarin-Hosen! :)

Und der Donnerstag? Wieder so voll. Erst habe ich mit der liebsten Josie geskypt, die im Moment in Japan ist. Am Nachmittag waren Valentina und ich zusammen mit einem Mädchen aus der Straße im Schwimmbad. Eigentlich ist es echt zufällig, wie wir sie kennengelernt haben. Valentina wird immer von einem ihrer Mitarbeiter abgeholt und zur Arbeit gefahren, weil es so weit außerhalb ist. Und seine Nichte wohnt bei uns in der Straße. Diese Nichte hat drei Kinder, und mit der jüngsten Tochter – sie ist 9 Jahre alt – waren wir schwimmen. Das Schwimmbad ist nicht mit denen in Deutschland vergleichbar. Es gibt nur ein Becken und dieses befindet sich meist bei einem Hotel. Aber - endlich konnte ich mich wieder bewegen! Und ich liebe es zu schwimmen! Abwechselnd haben wir auch im Wasser Handstände gemacht. Nach einigem Lachen und zu viel Chlor in den Haaren fuhren wir wieder nach Hause. Meine Haare sind noch immer grünstichig...

Der Freitag begann schon wieder sehr früh, der Französischkurs war dran. Wir haben viel geredet, was ja auch Sinn der Sache ist und ein bisschen Grammatik gemacht, was auch nicht schlecht ist. Danach sind Alina und ich noch zu einer Schneiderei, um unsere Hosen in Auftrag zu geben. Wir sind super gespannt, wie es wohl wird.
Abends kamen – mittlerweile ist es wie eine kleine Tradition – Christian und Chryst (man kann ich auch einfach Chris schreiben und ich kann nicht ausschließen, dass ich das irgendwann tun werde, es ist aber ein und dieselbe Person), um für uns zu kochen. Dieses Mal waren auch die anderen WGs und alle Jungs eingeladen und natürlich kamen alle. Es gab erst pâte mit Erdnussbuttersoße, für die Vegetarier mit einer Art Tofu und für die anderen mit Fisch, auf der Dachterrasse und dann wurde die Dachterrasse zu einer kleinen Tanzfläche umfunktioniert. Mit Lichterketten und kleinen Lampen war die Stimmung super schön und wir hatten unglaublich viel Spaß.

Und am Samstag kam dann mein langersehnter erster Arbeitstag! Gut, als Sjard und ich pünktlich um 8.30 Uhr ankamen, war der einzige Mitarbeiter, der da war, super verwundert. Er meinte vor 10.00 Uhr kommen auf keinen Fall die ersten Jungs, also ließen wir irgendwie die Zei verstreichen. Als dann die ersten Jungs kamen, alles Neue, die ich schon bei der einen réunion gesehen hatte, wurden ihre Taschen kontrolliert – auf verbotene Gegenstände und um zu überprüfen, ob alles da ist, was da sein soll – und sie durften ihre Sachen in das Schlafgebäude bringen. Sjard und ich waren bis 15.00Uhr da. Bis dahin kamen 10 Jungs an, die schon mal ihre Zimmer beziehen konnten. Es gab Mittag, Freizeit und ganz viele Putzaufgaben, bis Sjard und ich uns auf den Weg machten. Mitterweile müssten alle angekommen sein, da wir aber erst wieder am Montag kommen müssen, lernen wir erst dann die restlichen Jungs kennen.
Den Tag kann man schwer mit dem eigentlichen Alltag vergleichen, es war ja eher ein Ankunftstag. Trotzdem war es total cool, dass wir dabei sein konnten, auch wenn wir vielleicht nicht so super viel machen konnten und eher rumsaßen.


Das Essen:
Was essen wir hier eigentlich den lieben langen Tag? Morgens ist das Frühstück vor allem eher süß und ungesund. Helles Brot, Marmelade, Schokocreme, Karamelcreme und Erdnussbutter. Man kann auch Haferflocken essen, die wir normalerweise mit Wasser anrühren und mit der Hilfe von Marmelade ein bisschen Geschmack geben. Vor kurzem haben wir tief in unsere Haushaltskasse gegriffen und Joghurt und Milch gekauft. Nichts, was wir oft machen werden, aber doch ab und zu.
Mittags und abends gibt es vor allem Couscous, Reis und Nudeln. Tomatenmark ist unser bester Freund, mit ihm rühren wir so ziemlich jede Soße an, täglich verbrauchen wir mindestens eine Dose. Ganz am Anfang hatten wir nicht viel Gemüse, sieht man mal von Tomaten ab.
Mittlerweile aber kaufen wir mehr Gemüse. Schon mehrfach haben wir Koliko, frittierte Yamswurzel, gemacht und noch mehr Köstlichkeiten. Wir kaufen mittlerweise regelmäßig Zucchini, Aubergine, Karotten und Paprika. Ab und zu gibt es Bohnen und Kohl - und ganz selten, wenn wir richtig Lust haben und Geld ausgeben wollen, kaufen wir Mais in Dosen. Frischen gibt es nicht und der in den Dosen ist teuer, aber ab und zu notwendig.
Und was waren die Highlights dieser Woche? Am Montag gab es Reis mit Tomatensoße, die mit Sonnenblumenkernen gespickt war, und dazu gefüllte Zucchini. Unsere beiden Superköchininnen, Lea und Valentina, haben Gemüse angebraten und die Zucchinis längs aufgeschnitten und gefüllt!
Am Mittwoch wollten wir Wraps machen. Wir haben im Supermarkt keine gefunden, also wollten wir sie selber machen. Das hat nicht so ganz geklappt und es wurden eher Pfannkuchen, aber auch Pfannkuchen mit Couscous-Gemüse-Füllung (Gurken und Mais eingeschlossen) und Tomaten – und/oder Joghurtsoße ist verdammt lecker. Und wenn man dann den Pfannkuchen faltet, ist es fast so wie ein Wrap.
Wir leben also immer gesünder und werden immer kreativer, was unsere Kochkünste angeht. Dieses gesunde Essen sorgt dafür, dass ich mich besser fühle. Ich bin aber trotzdem gespannt, wie lange es dauert, bis unsere Laune wieder sinkt und wir wieder nur Nudeln mit Tomatensoße essen. Vor allem, wenn jetzt alle den ganzen Tag über arbeiten.

Und heute gibt es mal wieder Bilder:

Wir genießen das Essen auf der Dachterrasse - ich, Alina, Patricia, Lea, Stella, Valentina und Katharina (v.l.n.r.), Cindy macht das Foto. :) Und ignoriert einfach unsere Augen ;)

Tadaa - unser Essen! Und der Wein im Tetrapack, als Weinschorle sogar lecker.

Meine Einsatzstelle, links ist das Schulgebäude der öffentlichen Grundschule, geradeaus durch ist der Fußballplatz. Das Gelände streckt sich noch weit nach hinten, nach links und nach rechts.

Da ist der Eingang, das Gebäude ist auch die Schule. 

Noch ein weiterer Eindruck. :) Wir haben einige Mangobäume, ich freu mich jetzt schon, wenn sie reif sind.

Wenn auch etwas verschwommen - Patricia und ich beim Wasser tragen. Es sind ganze 15 Kilo und ich bin noch nicht so talentiert wie Patricia, ich brauche beide Hände. 

Dachterrassen-Moment der Woche: Über uns der Mond und die Sterne, neben uns die Musik-Box und Lampen. Und wir tanzen. Erst zu 'Bitte nur ein Wort', dann 'One Dance' und dann am Ende zu Rock 'n' Roll. Ganz viel lachen und ganz viel glücklich sein.

Genießer-Moment der Woche: Wieder Dachterrasse, diesmal deutlich ruhiger. Ein mehr als leckeres Essen und Wein aus dem Tetrapack. Lichterketten, Stimmengewirr und Lachen. Verträumte Pläne, was man alles machen könnte, wenn man das Haus umbauen dürfte und wir Geld hätten.

Film-Moment der Woche: Samstagabend, wir viel zu müde, Popcorn, Eine Wunderbare Welt der Amelie, ein Laptop und wieder einmal unsere geliebte Lichterkette. WG-Filmeabend, der uns alle an den Rand der Müdigkeit bringt – und darüber hinaus, man kann auch bei Filmen schlafen.

Frisch-Gefühl der Woche: Frisch gewaschene Bettlaken. Abends, frisch geduscht und frisch bezogenes Bett – selten bin ich so gut eingeschlafen. Das bisschen Wärme, das auch nachts nicht verschwindet einfach ignoriert.
Liebe Grüße einer die-letzten-Tage-ohne-Arbeit-genießenden-aber-sich-auch-jetzt-auf-die-kommende-Zeit-freuende,

Mara <3


P.S.: Ja, heute ist Montagmorgen und ja, ich habe nichts über Sonntag geschrieben. Eigentlich wollte ich den Post auch schon gestern hochgeladen haben, dann war es aber doch zu stressig. Über den Sonntag lest ihr dann einfach im nächsten Post.  

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